Dass Frauen Handtaschen jagen, liegt in ihrer Natur. Wir begeben uns schon mal auf die Fährte der kapitalen neuen Chanel-Bag.
„In der Konsumentin zeigt sich noch immer diese stille, triumphale Genugtuung der Sammlerin, die in ihrem Korb etwas heimbringt. Daraus ist dieses mysteriöse weibliche Universal der Handtasche entstanden. Ein Mann ohne Speer oder ohne Ball, das geht ja noch, aber eine Frau ohne Handtasche, das ist wider die Natur.“ (Peter Sloterdijk, Philosoph und Kulturwissenschaftler)
Wir beobachten die Geburt einer neuen Trophy-Bag und siehe da: It`s a Boy!
Sagt Karl Lagerfeld über sein neues Chanel-Baby: „Coco Chanel nahm Männerunterwäsche her, um daraus Kleider zu schneidern; sie selbst hatte eine jungenhafte Attitüde – tatsächlich ist genau dieses männliche Element der Geist von Chanel. Das hatte sie von Boy Chapel, der großen Liebe ihres Lebens, was - im doppelten Sinne - erklärt, warum die neue Tasche 'Boy Chanel' heißt.“
Dualität, das Spiel mit femininen und maskulinen Elementen, ambivalentes Design für die gewisse Androgynität einer Frau – das war Mademoiselle Chanels Credo: „Tu das Richtige im richtigen Moment.“
Die Modevisionärin und Trophäenjägerin (siehe Sloterdijk) selbst war es, die mit Begeisterung eine „Handtasche“ trug, das eigentlich ein für die Jagd konzipiertes Patronenköfferchen mit Schulterriemen war.
Das Traditionskonzept greift die neue Boy-Bag auf: klare Linien, konstruktivistisches Design des Verschlusses, eine Schulterkette, die impliziert, dass man/frau das Schatzkästchen quer über dem Oberkörper trägt. Aus glänzendem Kalbsleder gefertigt gibt es den „Zwölfender“ (in der Jägersprache auch kapitaler Hirsch genannt – der „Boss“ im Revier) in drei Größen und fünf Farben (Rot, Schwarz, Grau, Grün und Elfenbein).
Die Jagdsaison ist eröffnet: ab September in der Chanel-Boutique, ABC-Str. 2, 20354 Hamburg