Designerin Bettina Schoenbach zeigte ihre Sommerkollektion. Die Gäste waren von den lässigen und schicken Schnitten begeistert.
Sie ist nicht nur die Frau, der die Kanzlerin modisch vertraut. Bettina Schoenbach entwirft neben den klassischen Drei-Loch-Blazern für Angela Merkel auch Kleider, Röcke, Kostüme und Hosenanzüge, die insbesondere der hanseatischen Gesellschaft gefallen.
In Schoenbachs Atelier, dem weißen Stadthaus an der Neuen ABC-Straße, sah man gestern Abend Vieles – nur nicht Handschuhe, Wollmützen und dicke Winterjacken. Denn es war Zeit, die neue Sommerkollektion zu präsentieren. Doch zu sehen gab es keine klassische Modenschau. Die Kollektion wurde zwar von Models vorgeführt, doch liefen diese nicht über einen Laufsteg, sondern mischten sich in der Boutique mit Pantomime-Künstlern unter die geladenen Gäste, darunter TV-Moderatorin Inka Schneider, Galeristin Anne Moerchen und Katrin Aust.
Das Novum der Kollektion: Leder. „Das Material ist eine tolle Ergänzung in der Couture“, sagt Bettina Schoenbach, es gehöre in der kommenden Saison einfach dazu. Ein modisches Wagnis, im sonst doch eher zurückhaltenden Hamburg – doch das hanseatische Understatement zeigte sich bei den Farben: Dezente Camel- und Sandtöne dominierten bei den Ledermodellen.
Dafür leuchteten die Sommerkleider umso knalliger in Stoffen wie Seide, Chiffon und Baumwolle. Hier bestimmen apfelgrün, sonnengelb und himmelblau die lässige Eleganz. Nicht wegzudenken im Frühjahr seien Pastelltöne und der klassische Hamburger Marine-Look. „Die Kollektion ist an die 70er-Jahre angelehnt“, sagt die Designerin. Das heißt: Modelle im Schnitt der A-Linie und Trompetenärmel – aber alles in Maßen. Prunk oder Rüschen sucht man vergebens. Nur am Abend darf ein Outfit mal ein wenig mit Pallietten funkeln und tagsüber geben Ketten und Schals den nötigen Pfiff. Bettina Schoenbach bleibt ihrer Linie treu. Sie liebe die „pure Schlichtheit“. Und das wissen auch ihre Kundinnen zu schätzen.
„Ich mag es gerne schlicht und doch elegant“, sagt Galeristin Anne Moerchen, die mit ihrer Freundin Iwona Fejzer kam. Beide liebäugelten während der Show mit einem naturfarbenden Trenchcoat. „Unser Must-Have“, stellten sie schnell fest.
Das Modespektakel ließen sich auch Undine Baum und Katharina Baumann bei Champagner, Fingerfood und Musik nicht entgehen.
„Ich finde die Stoffe einfach toll“, sagte Ursula Reimers (Consulting & Communications), die sich selbst als „klassischen Typ“ beschreibt. Auch TV-Moderatorin Inka Schneider mag den lässigen Schoenbach-Stil. Darin fühle sie sich nicht verkleidet, sondern „richtig angezogen“. Für sie steht fest: „Kein Sommer ohne Wickelkleid.“ Aber auch ein kurzer Wildledermantel gefiel ihr.
Ein Mantel ist ebenfalls das Lieblingsstück von Katrin Aust: „Er ist weiß und hat einen Stehkragen. Den kann ich zu allem kombinieren, egal ob zum schicken Kleid oder zum Rock mit Flip-Flops.“ Katrin Aust betonte: „Ich habe schon Bettina Schoenbach getragen, lange bevor es die Kanzlerin tat.“ Ihr Favorit sei damals eine rote Seidenbluse gewesen.
Bettina Schoenbachs Tochter Patricia war dieses Mal nicht dabei. Sie ist zurzeit in New York und studiert dort Mode. Ein wenig inspiriert von ihrer Tochter gab es jetzt auch kürzere Röcke zu sehen. Und: In der nächsten Saison wird es eine Kollektion für jüngere Frauen geben.