Wie versprochen hat der SPD-Senat die Kita-Gebührenabgeschafft und mehr Plätze geschaffen. Aus Sicht der Opposition hat aber die Betreuungsqualität unter dem Ausbau des Systems gelitten. Wer verspricht welche Verbesserungen?

SPD

Nachdem die SPD sich lange auf den Ausbau und die Kostenfreiheit des Kita-Systems konzentriert hat, hat sie nun auch Verbesserungen bei der Betreuungsqualität zugesagt: Ziel ist eine Erzieherin-Kinder-Relation von 1:4 in Krippen und 1:10 im Elementarbereich. Allerdings erfolgen die Verbesserungen nur schrittweise, beginnend mit zehn Prozent mehr Personal in Krippen ab April 2015. Der 1:4-Personalschlüssel soll erst 2019 gelten und setzt voraus, dass der Bund die Länder entlastet.

CDU

Die CDU kritisiert zwar, dass die SPD Gebühren abgeschafft hat statt in die Qualität zu investieren. Aber die Gebühren wieder einführen will sie nicht. Den Personalschlüssel im Krippenbereich will die CDU ebenfalls auf 1:4 verbessern, aber schneller als die SPD: 300 zusätzliche Erzieherinnen sollen dafür eingestellt werden, die Kosten dafür an anderer Stelle im Haushalt eingespart werden. Frühkindliche Sprachförderung soll bereits bei den Vierjährigen einsetzen.

Grüne

Auch die Grünen fordern rasch Verbesserungen der Betreuungsqualität. Sie geben zwar keine konkreten Personalschlüssel als Ziel an, wollen aber schon von August 2015 an schrittweise 700 Erzieherinnen im Krippenbereich einstellen, das wären 25 Prozent mehr Personal (Kosten: 35 Millionen Euro jährlich). Außerdem wollen sie die Sprachförderung in Kitas stärken und neben den Erzieherinnen auch vermehrt „Kindheitspädagoginnen mit akademischem Abschluss“ einsetzen.

Die Linke

Die Linkspartei geht in ihren Forderungen am weitesten: Allen Kindern ab dem ersten Lebensjahr soll ein gebührenfreier Ganztagsplatz zur Verfügung gestellt werden (derzeit gilt: fünf Stunden täglich sind kostenlos). Außerdem soll der Personalschlüssel in Krippen auf 1:3 und im Elementarbereich auf 1:7,5 verbessert werden. Im ersten Schritt soll es 25 Prozent mehr Personal geben. Erzieherinnen sollen besser bezahlt werden.

FDP

Auch die FDP will den Betreuungsschlüssel in Krippen „mittelfristig“ auf 1:4, langfristig sogar auf 1:3 verbessern. Während im Programm dazu keine konkreten Maßnahmen oder Kosten genannt werden, hatte die FDP-Bürgerschaftsfraktion angeregt, 21 Millionen Euro aus Bundesmitteln zu nehmen, um 400 neue Erzieherinnen einzustellen. Außerdem fordert sie mehr „Wassergewöhnungskurse“ und Sprachstanderhebungen bereits für Dreijährige statt erst für Viereinhalbjährige.

AfD

Die AfD widmet den Kitas in ihrem Programm genau drei Absätze. Zur Qualität heißt es lediglich, der Betreuungsschlüssel „muss verbessert werden“, frühkindliche Bildung sei sicherzustellen. „Fehlentwicklungen und Defizite sind zu verhindern.“ Insbesondere „bei Defiziten im Erwerb deutscher Sprachkenntnisse" solle der Kindergartenbesuch verpflichtend sein. Grundsätzlich sollten Kinder „vor Einschulung ein Jahr täglich an einer Kindergruppe teilgenommen haben“, so die AfD.