Hamburg. Der Verein „Hamburger Abendblatt hilft“ unterstützt einen Erlebnistag für Kinder psychisch kranker Eltern im Sprungraum Wandsbek. Alle Infos.

Kinder von psychisch erkrankten Eltern erleben nicht nur zu Hause viel mehr Instabilität und Belastungen als Gleichaltrige, sie sind oft auch isoliert, denn es fehlt ihnen der Kontakt zu anderen Betroffenen. Zudem erhält in vielen Fällen zwar der betroffene Elternteil eine Therapie, doch der Nachwuchs muss meist ohne professionelle psychologische Begleitung auskommen.

Hamburger Abendblatt hilft: Kraft tanken auf dem Trampolin

Die Aladin gGmbH, ein anerkannter Träger der Kinder- und Jugendhilfe in Hamburg, bietet mit dem Projekt „wellengang hamburg“ seit 2014 Hilfe und Unterstützung für Kinder aus derart belasteten Familien an. Neben einer telefonischen Sprechstunde gehören Fortbildungen und vor allem therapeutische Gruppen für betroffene Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sieben und 16 Jahren zum Programm.

Über einen Zeitraum von vier Monaten lernen die Teilnehmenden in diesen Gruppen nicht nur etwas über die Erkrankung ihrer Eltern, sondern erfahren vor allem auch Gemeinschaft. Und sie lernen Methoden, die ihnen helfen, mit der schwierigen Situation zu Hause besser umzugehen.

Dank einer Spende des Abendblatt-Vereins „Hamburger Abendblatt hilft“ konnte am 9. März nun erstmals ein besonderer Tag für die Kinder stattfinden. Beim wellengang-Erlebnistag trafen sich zehn ehemalige Gruppenteilnehmer im Alter von sieben bis zehn Jahren im Pavillon des Familien Netzwerks Wandsbek.

Gemeinsam mit dem Projektleiter Hendrik van Kempen und der Schauspielerin Anjorka Strechel, die als Schirmherrin des Projekts den besonderen Tag initiiert hatte, gab es zunächst eine Vorstellungsrunde.

Beim Springen werden Endorphine freigesetzt und Gemeinschaft erlebt

Danach begab sich die Gruppe in den Sprungraum Hamburg, um sich über zwei Stunden an verschiedenen Stationen auszupowern. Gemeinsame Spring- und Wurfspiele brachten die Jungen und Mädchen als Gemeinschaft zusammen. In einem Parcours konnten die Kinder sich individuell ausprobieren.

„Durch den Sport werden Endorphine freigesetzt, die ein Gefühl von Leichtigkeit hervorrufen“, beschreibt Anjorka Strechel ihre Erfahrungen mit den Kindern auf den Trampolinen. „Darüber hinaus bekommt man mehr Selbstvertrauen, wenn ein Hindernis vielleicht nicht gleich beim ersten Mal überwunden wird, man es zum Schluss aber doch schafft.“

Hamburger Abendblatt hilft: Der Erlebnistag soll wiederholt werden

Nach der Rückkehr in den Pavillon und einem gemeinsamen Abendessen waren sich alle Teilnehmer einig, dass sie mehr davon wollen. Projektleiter Hendrik van Kempen zog eine positive Bilanz: „Der Erlebnistag war ein voller Erfolg. Die Gruppe ist schnell zusammengewachsen und die Unbeschwertheit und Freude der Kinder zeigt uns, wie wichtig solche Begegnungen sind. Wir planen den Erlebnistag in Zukunft jährlich in einem größeren Rahmen.“