Die Stiftung Warentest hat Kettensägen geprüft. Bei drei von zwölf Geräten stießen die Verbraucherschützer auf massive Sicherheitsmängel.
Dicke Äste und Stämme zersägen – das schafft kein anderes Werkzeug so schnell wie eine Motorsäge. Aber kein anderes ist auch so gefährlich, warnt die Stiftung Warentest. Bei einer Untersuchung für die Septemberausgabe der Zeitschrift test stießen die Verbraucherschützer bei drei von zwölf Kettensägen sogar auf spezielle Sicherheitsmängel. Nur die Hälfte der Sägen im Test erzielte gute Urteile.
Geprüft wurden Sägen mit Benzinmotor, mit Elektroantrieb und Stecker sowie Akkugeräte. Die besten spritbetriebenen Geräte empfehlen sich aufgrund ihrer hohen Schnittleistung besonders für die harte Waldarbeit.
Sie kosten zwischen 300 und 500 Euro. Die leiseren Elektro- und Akkusägen eignen sich vor allem für Arbeiten in der Nähe des Hauses, da sie Familienmitglieder und Nachbarn weniger stören. Die Schnittleistung der E-Modelle ist zum Teil so gut, dass sich mit ihnen auf dem Hof oder im Garten größere Mengen Brennholz bereiten lassen. Die Preise der Guten: ab 140 Euro.
Im Zweifelsfall lieber in Elektrosäge investieren
Die Akkusägen sind mobil einsetzbar, allerdings lag ihre Schnittleistung bestenfalls im Mittelfeld. Auch die begrenzte Kapazität des Akkus kann hinderlich sein. Da die Akkumodelle mit Preisen von 600 bis über 700 Euro obendrein relativ teuer sind, empfehlen die Tester, im Zweifelsfall besser in eine Elektrosäge mit Stecker und ein Verlängerungskabel zu investieren.
Unfallexperten kennen viele Vorfälle, bei denen es bei Arbeiten mit der Kettensäge Schwerverletzte und sogar Tote gab. Mit einer Geschwindigkeit von oft mehr als 70 km/h läuft die Kette über die Führungsschiene, auch Schwert genannt. In wenigen Sekunden kann das Gerät beindickes Holz zerteilen. Bei zwei der getesteten Produkte war unter bestimmten Umständen die Führungsschiene nicht mehr sicher fixiert. Die test-Qualitätsurteile wurden daher abgewertet.
Rückschläge der Sägen sind besonders gefährlich
Besonders gefährlich sind plötzliche Rückschläge der Sägen. Verschiedene Sicherheitsvorkehrungen sollen die riskanten Folgen derartiger „Kickbacks“ entschärfen. Zum Beispiel muss dann die Kettenbremse innerhalb von Sekundenbruchteilen die Kette zum Stillstand bringen.
Bei allen Sägen ließ sich diese Notbremse durch den Handschutzbügel korrekt auslösen. Die Aktivierung allein durch die bei einem Rückschlag auftretenden Trägheitskräfte klappte bei einer Säge allerdings unzureichend. Auch wegen eines Verstoßes gegen die elektrische Sicherheitsnorm lautet das Urteil für dieses Produkt mangelhaft.
Außer Sicherheitsaspekten und Sägeleistung beurteilten die Warentester auch die Handhabung sowie die Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit der Sägen.
Weitere Informationen finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift test 9/2013 und www.test.de/kettensaegen