Neue Tarife können den Geldbeutel schonen – oder ins Geld gehen. Die Stiftung Warentest hat sich Telefon- und DSL-Verträge mal genauer angesehen.
Wer den Telefonanbieter wechselt, erlebt Geschichten. Zum Beispiel die vom Kampfpreis, der keiner ist. Anbieter 1&1 wirbt mit einem monatlichen Preis von 24,99 Euro für den Tarif Doppel-Flat 6 000. Festnetztelefonate sind inklusive, Internetsurfen ebenso. Inklusive sind allerdings auch einige Überraschungen, die sich nach dem Durcharbeiten von zwei Unterseiten nebst Fußnoten offenbaren, berichtet die Stiftung Warentest in der Zeitschrift test.
So zahlen alle Kunden, die nicht im „1&1-Ausbaugebiet“ wohnen, monatlich 4,99 Euro zusätzlich. Außerdem: Wer nicht rechtzeitig vor Ablauf der Mindestvertragslaufzeit kündigt, zahlt ab dem 25. Monat eine höhere Grundgebühr von 29,99 Euro. Das führt zu monatlichen Kosten von 34,98 Euro. Beim Marktführer Telekom bekommt der Kunde dafür eine bis zu 2,5mal schnellere Internetverbindung.
Internet-Grundpreis liegt zwischen 20 und 50 Euro
Wer sich mit DSL-Tarifen beschäftigt, muss tief bohren. Das zeigt ein Preisvergleich von sechs überregionalen Telefon- und vier regionalen Kabelanbietern. Im Vergleich: Pauschalpakete für Internet und Gespräche ins Festnetz. Die Grundpreise reichen von knapp 20 Euro bis 50 Euro pro Monat für High-Speed-Internet. Über einen Zwei-Jahres-Vertrag gerechnet liegen 720 Euro zwischen teuerstem und billigstem Angebot.
Den Kampf um Kunden führen Telefongesellschaften über den Preis und die ausgelobte Maximalgeschwindigkeit. Im Internet surfen, Mails beantworten, mal ein YouTube-Video ansehen – das klappt schon mit 6 000 Kilobit pro Sekunde (KBit/s). Deutlich schneller wäre jedoch ein Surftempo von bis zu 16 000 KBit/s. Ein HD-FiIm käme damit in etwa 45 Minuten ins Haus.
Bei den Kabelanbietern gibt es das ab 20 Euro im Monat, die Telefonanbieter kassieren mindestens 30 Euro monatlich. Es geht noch schneller. Bei rasanten 128 000 KBit/s, der höchsten Downloadrate in der Übersicht, ist der Film in weniger als sechs Minuten im Haus. Wer auf den Tempokick verzichten kann, zahlt bis zu 30 Euro weniger im Monat.
Vodafone kommt ohne unwirksame Klauseln aus
Wechselwillige Kunden haben die Wahl: Entweder sie wählen einen günstigeren Tarif bei ihrem Anbieter oder sie gehen gleich zu einem anderen Provider. 2012 kehrten rund eine Million Altkunden der Telekom den Rücken.
Wer vom Wechsel profitieren will, muss das Kleingedruckte aufmerksam durchforsten. Es steckt voller Überraschungen: Regiozuschläge, nicht mehr funktionierende Sparvorwahlen, kostenpflichtige Extras und Routerzwang – die Liste ist lang. Versteckte Klauseln enthalten Aufpreise oder gängeln den Kunden.
Eingehend prüften die Warentester die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Ihr Fazit: AGB schränken Kundenrechte ein. Es ginge auch ohne. Die zehn geprüften Telefongesellschaften haben jedoch allesamt AGB. Nur bei Vodafone fanden die Experten keine unwirksame Klausel. Anders bei 1&1 mit mehr als einem Dutzend unwirksamer Klauseln. Ein häufiger Mangel: Der Kunde soll die Kosten für eine technische Überprüfung tragen, wenn nicht der Anbieter, sondern er selbst die Störung verursachte.
Weitere Informationen finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift test 9/2013 und www.test.de/dsl-tarife