Die Riesenfernseher kommen. Gute Geräte gibt es schon ab 760 Euro.
Die Bilddiagonale so groß wie zwei ausgestreckte Arme. Das Display so flach wie ein Handteller. Der Rahmen so schmal wie ein Finger. Solche Riesenfernseher sprengen jede Schrankwand, beeindrucken die Nachbarn und verbreiten zuhause Kinoatmosphäre. Die Stiftung Warentest hat 21 große Fernseher getestet: mit Bilddiagonalen von 116 bis 152 Zentimeter. Sie kosten zwischen 760 und 8 000 Euro. Erfreuliches Ergebnis, veröffentlicht in der Zeitschrift test: Viele dieser Geräte zeigen gute Bilder, klingen gut und bieten viele Zusatzfunktionen wie Internetzugang und TV-Aufnahmen.
Bewegte Bilder mit raschen Kameraschwenks in Actionfilmen, Sportsendungen und Naturaufnahmen fordern den Fernseher. Das Fernsehsignal liefert nur 50 Bilder pro Sekunde (Bildwiederholfrequenz 50 Hertz) – zu wenig für schnelle Bewegungen. Das Auge sieht Ruckeln. Um Filme flüssiger zu zeigen, berechnet der Fernseher Zwischenbilder. Bei 100 Hertz kommt auf jedes echte Bild ein Zwischenbild, bei 200 Hertz sind es drei. Eine hohe Hertz-Zahl garantiert aber keine geschmeidigen Übergänge. Es kommt darauf an, dass die Zwischenbilder nahtlos zum nächsten echten Bild führen. Dafür sorgt die Bewegtbildoptimierung. Metz Aurus 47 3D Media twin R zum Beispiel zeigt mit 200 Hertz flüssige Bewegungen. LG 47LM660S ruckelt trotz „MCI 400 Hertz“.
Den besten Ton liefern Loewe Connect ID 46 DR+ und Metz Aurus 47 3D Media twin R. Sie klingen ausgewogen, voll und angenehm. Metz verbaut die Lautsprecher im Rahmen. Mit sechs Zentimeter Breite und zehn Zentimeter Tiefe bietet er reichlich Platz für gute Lautsprecher. Vollen Klang gibt es aber auch bei schmalem Rahmen. Beispiel: LG 47LM960V. Sein Rahmen ist nur sechs Millimeter breit, der Fernseher vier Zentimeter tief. Dennoch klingt er ähnlich ausgewogen wie Metz. Ganz anders der Grundig 46 VLE 8270 BL. Er klingt verzerrt und dröhnt.
Die meisten Fernseher können uneingeschränkt das Internet nutzen. Wer jedoch schnelle Reaktionen erwartet, wird enttäuscht. Internetseiten bauen sich langsam auf. Die Eingabe von Adressen tötet Nerven: Mit der Fernbedienung lassen sich Buchstaben nur mit Pfeiltasten oder über den Ziffernblock eintippen. Philips bringt auf der Rückseite seiner Fernbedienung eine vollwertige Tastatur unter – jedoch nur bei 7000er- und 8000er-Serien. Für die übrigen Fernseher gibt es Fernbedienungs-Apps mit virtueller Tastatur für Smartphone und Tablet-PC. Teils können die Apps mehr als herkömmliche Fernbedienungen: Sie streamen das Fernsehprogramm zum Tablet-PC oder Smartphone. Wer abwaschen muss, nimmt die Lieblingsserie mit in die Küche. Umgekehrt lassen sich Videos oder Fotos vom Mobilgerät auf den Fernseher schieben.
Ein Riesenfernseher braucht Platz im Wohnzimmer. Das Dreifache der Bilddiagonale als Sitzabstand wird oft als komfortabel empfunden. Hinzu kommt: Auf großen Fernsehern ist jeder Bildfehler deutlich zu erkennen. Analoges Kabel zeigt nur maskenhafte Gesichter, verrauschte Bilder und unscharfe Ränder. Digitale Signale sind also erforderlich. Mindestens in Standardauflösung (SD), besser in hoher Auflösung (HD).