Große Fernseher brauchen HD-Signale. Kabel, Satellit, Internet liefern sie

Wer einen großen Fernseher nutzt, braucht digitale Signale, am besten in hoher Auflösung (High Definition, kurz HD). Ein Test der Stiftung Warentest vor anderthalb Jahren hat bestätigt: HD-Signale über Satellit, Kabel oder Internet führen zu sehr guten Bildern. Digitale Signale in Standardauflösung (Standard Definition, kurz: SD) bringen stets gute Bilder, analoge Signale bestenfalls ausreichende Bilder.

Die Qualität der Signale hat sich seitdem nicht geändert. Deutlich zugenommen hat aber die Zahl der HD-Sender. In diesem Punkt schlägt der Satellit das Kabel. Satelliten übertragen heute zehn frei empfangbare HD-Sender, darunter ARD HD, Arte HD und ZDF HD. Hinzu kommen diverse hochaufgelöste Privatsender. RTL HD und Sat.1 HD können Zuschauer nur über die Plattform HD Plus empfangen. Wer die Signale entschlüsseln möchte, braucht einen Empfänger nebst HD-Plus-Karte. Die Karte ist beim Kauf des Empfängers dabei und für zwölf Monate freigeschaltet. Danach kostet sie 50 Euro im Jahr.

Zum Vergleich: Bei Kabelanbieter Unitymedia zahlen Einzelhaushalte 17,90 Euro im Monat und bekommen dafür drei frei empfangbare HD-Sender. Die 6 weiteren HD-Sender kosten 4 Euro extra im Monat. Der Vorsprung des HD-Senderangebots per Satellit wächst weiter: Am

30. April stellen Satelliten die Übertragung analoger Fernsehsignale ein. Das schafft Platz für neue HD-Sender. Mehrere dritte Programme und ZDF-Spartenkanäle planen den Start hochaufgelöster Sender ab 1. Mai, darunter BR, NDR, SWR, WDR, Phoenix.

Hauseigentümer und Gemeinschaftskunden können ihren Kabelvertrag sechs Wochen vor Ende der Laufzeit kündigen. Schwieriger ist der Umstieg für Mieter, die ihren Kabelanschluss über die Nebenkosten bezahlen. Ihr Vermieter hat in der Regel einen jahrzehntelangen Vertrag mit dem Kabelanbieter geschlossen. Mieter kommen nur vom Kabel weg, wenn der Hausbesitzer den Kabelvertrag auslaufen lässt.

Neue Fernseher enthalten meist einen digitalen Kabelempfänger. Für Kunden von Kabel Deutschland, Telecolumbus oder Unitymedia reicht der aber nicht. Diese Anbieter verschlüsseln digitale Privatsender. Wer RTL, Sat.1 und Co. sehen möchte, braucht eine Entschlüsselungskarte. Die steckt in einem zertifizierten Empfänger oder einem Steckmodul. Dass es auch ohne verschlüsselte Signale geht, beweist Kabel BW. Schwaben können jeden beliebigen digitalen Kabelempfänger nutzen.

Auch Internetanbieter verbreiten digitales Fernsehen. Bei der Telekom sorgt VDSL mit 25 Megabit pro Sekunde für zuverlässige Fernsehbilder. Bei Leitungen mit „bis zu 16 Megabit pro Sekunde“ funktioniert Internetfernsehen nur unzuverlässig. Für HD-Signale braucht der Empfänger durchgehend 10 Megabit pro Sekunde. Im Test erreichten Haushalte mit Alice- und Vodafone-Anschluss dieses Tempo nicht dauerhaft. Folge: Sie bekamen nur SD-Sender. Ärgerlich für Zuschauer, die nur wegen HDTV zu Alice und Vodafone gewechselt sind. Gegenüber test haben beide Anbieter für solche Fälle Kulanz versprochen.

Weitere Informationen: www.test.de/digitalesfernsehen