Die Besucher der Hamburg Cruise Days durften sich in diesem Jahr auf sechs veschiedene Kreuzfahrtschiffe von fünf unterschiedlichen Reedereien freuen.
Hamburg. Wer sich mal etwas anderes gönnen möchte als den 0815-Pauschalurlaub an einem bestimmten Ort, der sollte vielleicht mal über die Kreuzfahrt-Variante nachdenken. Mit einem solchen Luxusdampfer schippert man mehrere Tage über eines der Weltmeere, macht an unterschiedlichen Orten in mehreren Ländern Halt und kann sich, genau wie in einem Sterne-Hotel den ganzen Tag verwöhnen lassen. Bei den Hamburg Cruise Days wurden in diesem Jahr sechs solcher Ozeanriesen vorgestellt.
Die AIDAaura bespielsweise ist ein Kreuzfahrtschiff, das für seinen 4-Sterne-Komfort garantiert. Hier hat man quasi Kreuzfahrt- und Cluburlaub in einem. Der Dampfer ist 203 Meter lang und hat Platz für 1266 Passagiere. Für das Wohl der Gäste sorgen knapp 389 Crew-Mitglieder. Das Highlight: Das Schiff verfügt über ein 3500 Quadratmeter großes Sonnendeck - Pool natürlich inklusive. Zum Programm an Bord gehören entspannte Seetage im Liegestuhl, abwechslungsreiche Landausflüge in den Häfen, ein vielfältiges Entertainment-Angebot (Musicals, Bars, Discos) und kulinarische Köstlichkeiten in den drei Restaurants. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich permanent sportlich zu betätigen. Diese Aktivitäten sind übrigens nicht nur auf das Schiff beschränkt. In den Häfen organisieren geschulte Trainer Tauchkurse, Golf-Ausflüge oder Biking-Touren. Allerdings kann man auch einfach ein paar Tage lang nur relaxen. Es gibt diverse Spa-Angebote wie Thalasso-Anwendungen oder Aroma-Bäder. Die Atmosphäre an Bord ist leger und ungezwungen.
Die AIDAluna ist mit 252 Metern zwar ein bisschen längr als die AIDAaura, verfügt mit insgesamt 1.025 Passagierkabinen, davon 359 Innen- und 666 Außenkabinen, aber über weniger Schlafplatz für Gäste. Dafür haben immerhin 65 Prozent der Außenkabinen einen Balkon. Das Besondere an der AIDAluna: Auf insgesamt 2300 Quadratmetern wurde ein Spa- und Wellnessbereich im indischen Stil gebaut. Kein anderes Kreuzfahrtschiff hat eine so große schwimmende Oase. Als zusätzliches Highlight wurde auf dem Sonnendeck ein riesiger LED-Screen aufgebaut. An der Fertigstellung des riesigigen Lxusdampfers waren insgesamt 8.000 Menschen beteiligt. 20.000 Tonnen Stahl wurden verarbeitet, 1.700 km Kabel verlegt, 200 Tonnen Farbe aufgebracht und 27.500 qm Teppichboden in allen öffentlichen Bereichen verlegt. Die AIDAluna ist übrigens noch ein verhältnismäßig neues Schiff. Der Ozeanriese wurde am 4. April getauft und lief dann zwei Wochen später schon das erste Mal den Hamburger Hafen an.
Neu ist auch die ASTOR . Dieses 176,5 Meter lange Kreuzfahrtschiff wurde komplett modernisiert und umgebaut und ist erst seit dem 1. Juni wieder in Betrieb. Die 289 Kabinen und Suiten für die 578 vorgesehenen Gäste sind besonders geräumig und komfortabel gestaltet. Das Flair an Bord ist elegant und exklusiv, es gibt einen erneuerten Wellness-Bereich, ein vielseitiges Gastronomie-Angebot und erstklassigen Service. Auch an Land wird besonders darauf geachtet, dass die Veranstaltungen ausschließlich in kleinen Gruppen stattfinden und sich niemand bedrängt fühlen muss. Auf dem Programm stehen Ausflüge an besonderen Orten der Nord- und Ostsee, im Herbst wird die ASTOR zudem attraktive Mittelmeerhäfen wie Barcelona, Venedig und Athen anlaufen. Als weitere Ziele steht die „Spurensuche zwischen Orient und Okzident“ über Istanbul bis nach Odessa am Schwarzen Meer auf dem Programm. Im Winter 2010/2011 werden exotische Fernziele angesteuert, wie zum Beispiel eine 23-tägige Karibikreise von Nizza bis nach Acapulco.
Die COLUMBUS ist besonders für diejenigen interessant, die Ziele rund um den ganzen Erdball bereisen wollen. Das 144 Meter lange Schiff steuert jährlich über 200 Häfen auf fünf Kontinenten an. Urlauber können dabei zwischen der großen 165-tägigen Weltreise und der kleinen Umrundung von „nur“ 118 Tagen wählen. Manche entscheiden sich aber auch dazu, nur für eine einzelne Teilreise an Bord zu gehen. Wenn das Kreuzfahrtschiff bei den Hamburg Cruise Days 2010 einläuft, hat sie gerade die Strecke vom Nordkap und den tiefen Fjorden Norwegens hinter sich gelassen. Weitere Touren in diesem Jahr sind nach St. Petersburg, Danzig, Dublin, London, Griechenland, Syrien, Ägypten, die Seychellen, Madagaskar und Südafrika geplant. Anders als auf der ASTOR ist die Atmosphäre auf der Columbus eher sportlich-leger. Das 1997 gebaute 3-Sterne-plus-Schiff der Hapag-Lloyd Kreuzfahrten-Flotte bietet Platz für 420 Passagiere. Dieses erwartet nicht nur ein Spa-Bereich bestehend aus Sauna, Pool und Fitnessgeräten, sondern auch Aktivangebote und musikalische Unterhaltung. In den beiden Restaurants kann man entweder à la carte oder Buffet essen. Meist werden auch regionale Spezialitäten angeboten. Besonders attraktiv auf der Columbus: das Programm für Kinder. Um zu gewährleisten, dass die kleinen Gäste gut versorgt werden und sie eine Menge mit geschulter Betreuung erleben können, fahren maximal 20 Kinder an Bord mit. Diese müssen übrigens bis einschließlich 15 Jahre nichts bezahlen, wenn sie in der Kabine der voll zahlenden Eltern schlafen. Die Kids dürfen sich auf dem Kreuzfahrtschiff auf eine Kinderdisco oder eine Schiffsralley freuen, zudem gibt es ein weit gefächertes Angebot an kindgerechten Landausflügen und Entdeckungstouren. Hin und wieder mischt sich auch der Kapitän ein und veranstaltet einen speziellen Abend für die jungen Passagiere. Statt Gourmetküche stehen dann Pizza und Pasta auf der Menükarte.
Die Deutschland ist der absolute Luxusdampfer unter den Kreuzfahrtschiffen, die zwischen dem 30. Juli und dem 1. August im Hamburger Hafen zu sehen sein werden. Das 150 Meter lange Schiff bietet einen 5-Sterne-Komfort. Für 520 Passagiere sind insgesamt 280 Angestellte zuständig, eine entsprechend individuelle Betreuung ist folglich garantiert. Die Deutschland bietet zwei Arten von Touren an: Zum gibt es die 150-tägige Reise um die ganze Welt, zum anderen haben Urlauber auch die Möglichkeit, die Strecke ins "Nordland" zu buchen. Diese ist jedoch auf wenige Wochen beschränkt. Wer sich für die Tour in den Norden entscheidet, der geht in Travemünde an Bord. Von da aus nimmt das Kreuzfahrtschiff Kurs auf den Rand des ewigen Eises. Von ihrer ersten Station Bergen, der norwegischen Hafenstadt aus, steuert die Deutschland den Kongsfjord an. Danach geht es in Richtung Spitzbergen, vorbei am Beerenberg-Vulkan, nach Island. Nach einer Visite in Akureyri endet die Expedition an die Treibeisgrenze schließlich in der Hauptstadt Reykjavik. Wer nach diesen zwölf Tagen vom Norden nicht genug kriegen kann, sticht in Reykjavik erneut in See und nimmt noch die 16-tägige Reise Richtung Grönland mit. Die Deutschland begibt sich nordwärts, ins Land der Geysire, Gletscher und Eisbären, die Heimat der Inuit. Durch die wildromantischen Felsen des Prins Christian Sunds erreichen die Passagiere Nanortalik am Tasermiutfjord. Anschließend geht es nach Sisimiut, Nuuk und Qaqortoq bis hin nach Thorshavn und Kirkwall, bevor die Reise wieder in Travemünde endet. Unter Experten gilt diese Nordtour aufgrund der unbeschreiblichen Schönheit der Natur und der einzigartigen Tierwelt als echter Geheimtipp. Wer aber mit Kälte und Gletschern so gar nichts anfangen kann, dem steht auch die Möglichkeit offen, für knapp 30 000 Euro die Weltreise mit der Deutschland zu machen. Am 1. Dezember beginnt die große Fahrt in Monte Carlo. Zuerst nimmt der Dampfer Kurs auf Madeira, schippert dann weiter gen Karibik, im Panamakanal wird dann Weihnachten gefeiert ehe es weiter nach Mexiko und Nordamerika geht. Nach Los Angeles und San Francisco erheben sich Hawaiis Vulkane am Horizont. Dann werden Französisch-Polynesien, Neuseeland und Sydney angesteuert, vorbei am Great Barrier Reef bis zu den Inselwelten Indonesiens. Singapur wartet, danach Sri Lanka und die Malediven. Über das Rote Meer und durch den Suezkanal wird das Mittelmeer erreicht. Am 30.04.2011 läuft die Deutschland dann wieder in den Hafen von Monaco ein.
Mein Schiff ist das mit 264 Metern das längste der sechs Kreuzfahrtschiffe. Die 1870 Passagiere haben auf 13 Decks genügend Entdeckungsmöglichkeiten. Der Spa-Bereich ist auf 1700 Quadratmeter eingerichtet worden, Massagen und Thalasso-Anwendungen sorgen für Entspannung. Wer sich sportlich betätigen will, der kann sowohl Yoga oder Aerobic machen, Golf oder Basketball spielen und schwimmen. Und wer sich zurückziehen will, der kann es sich in elegant eingerichteten Kabinen, die überwiegend mit großzügigen Balkonen und Veranden versehen sind, gemütlich machen. Für ein bisschen Ruhe an der frischen Luft bietet sich zudem das Sonnendeck an. Das Restaurant-Konzept ist auf Mein Schiff allerdings ein bisschen anders als auf seinen Konkurrenten: „Wir richten uns an Reisende, denen die traditionellen Kreuzfahrten mit Käptn’s Dinner oder die Clubschiffreisen mit Animation nicht so zusagen“, erläutert TUI Cruises-Unternehmenssprecherin Annette Engelke. „So gibt es bei TUI Cruises keine festgelegten Essenszeiten. Die Passagiere können aus insgesamt zehn verschiedenen Restaurants und Bistros wählen. Generell sind viel frisches Obst, Gemüse und Fisch die Basis für unser Ernährungskonzept.“ Der Ozeanriese wurde Mitte Mai letzten Jahres im Hamburger Hafen getauft und ging danach auf ihre Jungfernfahrt.